Mittwoch, November 10, 2004

Wir haben ein Programm!

Zum ersten Mal in unseren Ferien haben wir uns heute ein Programm zusammengestellt, weil dies unser letzter Laos-Tag ist.
1. Wir bestaetigen unsere Flugtickets (man lernt ja aus Erfahrungen...)
2. Wir sehen uns das aelteste Kloster Vientianes und einen Vat an, mit Buddhas und allem drumherum.
3. (Susannes' Lieblingsdisziplin) Wir gehen shoppen. Vom laotischen zum chinesischen Markt. Beute: T-Shirt fuer Markus, chinesische fuenfsternhoteltaugliche Singaporeslippers fuer Susanne (fuer Maenner gibt's nur bis Groesse 42), geroestete Bananen - die schrecklich schmecken - zwei Bambus-Katho-Baelle zum haecken und leider nur acht supercoole laotische Reissaecke.
Die quitschenden Sandalen fuer Lea finden wir leider nirgends. Und das riesige Ruestmesser, das Markus unbedingt kaufen will, ist leider nicht flugzeugtauglich.
4. Baden im Pool und schwedische Massage fuer Markus, der danach wie ein Peach-Eistee riecht.
5. Essen im gleich coolen Restaurant wie gestern.
6. Bloggen.
7. Packen und ins Bett... denn morgen ist Tagwach um Nullfuenfnullnull.

Dienstag, November 09, 2004

Bombenkrater und Tonkruege.

Nach einer Uebernachtung in der teuersten Suite des "Les 3 Nagas" streiten wir uns mit dem Hotelmanager ueber eine kleine Evian-Flasche aus der Minibar. Wir gewinnen und fahren mit Mr. Bean (namens Adrian) und zwei Wuerzburgern (kein neuer McDonalds-Knaller!) die Banditenstrasse in Richtung Nordosten. Wir hoffen, dass es sich bei den Maennern am Wegrand mit den Kalaschnikows um Jaeger oder Security-Guys handelt...
Nach 6 Stunden treffen wir in der Geisterstadt Phonsavan ein, wo sich John Wayne mit Clint Eastwood duellieren koennte. Das erste Feld der ueberdimensionalen Tonkruege a la Stonehenge, die eigentlich aus Stein sind und in den 30ern von Madame Colani (nicht die Frau des Designers) entdeckt wurden, ist sehr eindruecklich. Leider weiss niemand, wer diese warum dort hingebracht hat. Wir haben unsere eigenen Theorien, die den Blog sprengen wuerden... Apropos Sprengen: Etwas zu denken geben uns die Bombenkrater neben den Kruegen und die Warnungen auf die etlichen nicht explodierten Sprengkoerper aus dem "geheimen Krieg des CIA" (1960 - 1973) in Laos waehrend des Vietnamkrieges. Nach kurzem Stop in unserem blumigen Hotelzimmer mit TV und Slippers fuer 15 Dollar, schliessen wir uns einer very britishen Beergroup an. Ein paar Biere spaeter gibt's Spring Rolls, Chicken Curry und die beste Pumpkinsoup der Welt(!).

Am naechsten Morgen gibt es noch mehr Tonkruege, die wir jetzt aber langsam gesehen haben. Deshalb melden wir uns mit Mr. Bean fuer die Tour "Ho-Chi-Minh-Pfad" an. Unser Hmong-Fuehrer bringt uns zunaechst in die Huette eines Schamanen und weiht uns in dessen Geheimnisse ein: unglaublich aber wahr (der Seher und Asterix lassen gruessen!). Nach Slow-Finger-Food "Sticky Rice" geht's zu einer riesigen Hoehle, in welcher sich die Einheimischen waehrend des Krieges jahrelang versteckt haben, entdeckt und bombardiert wurden (ueber 400 Tote!). Kurzes Bad in heisser Quelle mit dem bleichen Mr. Bean und danach auf Besuch bei einem Kmuh-Teenager, die uns in ihr Elternhaus einlaedt und mit Wasser - trinken oder nicht? - Tamarinden mit Chili-Dip, rohen Maroni und apfelartigen Kartoffeln bewirtet.

Nach dem Bombendorf, wo die Einwohner ausrangierte Raketen als Blumentoepfe und Bausubstanz nutzen, kotzt Susanne migraenemaessig aus dem hinteren Fenster unseres Kleinbusses und faellt danach im Bluemchenzimmer in Comic-Bettwaesche ins Koma. Nachdem Markus alle Malaria-Symptome des Lonely Planet studiert hat, solidarisiert er sich mit Susanne und schlaeft ab 18 Uhr 13 Stunden durch bis um 7 Uhr morgens. Beide wieder frisch und munter - Malarone zum Glueck nicht angesagt.

Um 11 Uhr merken wir, dass wir noch gar nicht auf der Flugliste nach Vientiane (wo waennt sie aane?) stehen, was subito geaendert wird. Natuerlich hat das Flugzeug einige Stunden Verspaetung und wir essen nach der sensationellen Pumpkinsuppe nochmals eine Nudelsuppe mit Mr. Bean (Markus an Chris: "ich werde immer dicker!!!").

Vor dem Hotel Lao Plaza trennen wir uns von Mr. Bean, der angesichts der pompoesen Einfahrt nur noch ein "oh gosh!" hervorbringt und zu seinem Guesthouse weiterfaehrt. Nach dem Shoppen wird gegessen mit Live-Lao-Band "Ericclaptondirestraitsrodstewartetc.".