Donnerstag, November 04, 2004

Gmuh oder Hmong?

Keine laotischen Kuehe sondern so heissen zwei der laotischen Minoritaeten. Nachdem uns unser Guide von Tiger Trail im Hotel abgeholt und wir unsere Mountainbikes geschnappt haben, geht es auch gleich los. Zu Beginn zum Glueck recht flach (findet Susanne toll!). Nach laeppischen 15 km sind wir auch schon am Ziel angelangt und koennen uns etwas entspannen.

Nach dem Sandwich-Lunch geht es weiter zum Gmuh-Dorf, wo wir auch naechtigen werden (was hier zwischen den Huehnern und den Schweinen?)...
Danach gibt's ein Candle-Light Dinner in der Huette des Haeuptlings und Bier aus einem Glas mit allen Bakterien der Welt drin... Markus trinkt nur "Lau Lao" (Reisschnapps mit 50 Alkoholprozent, was die Bakterien killt)! Hinter uns steht der einzige TV im ganzen Dorf fuers ganze Dorf, d.h. waehrend wir dinieren sitzen dort ueber 100 Leute und lachen ueber einen Film, den sie vermutlich schon etliche Male gesehen haben. Nachdem wir geruehrt die Huette verlassen haben, putzen wir ausserhalb des Dorfes unsere Zaehne - denn zum Waschen und anderen Geschaeften begibt man sich in den Dschungel - und machen es uns auf unserer Reismatte aus Bambus mehr oder weniger bequem...

Da das ganze Dorf rotzt und hustet machen wir fast kein Auge zu.

Und morgens um vier wecken uns zuerst die Haehne (im ganzen Dorf ungefaehr 80 Stueck), dann die Enten, Gaense, Hunde und Kinder und dann wieder die hustenden und rotzenden Gmuh. Zum Glueck haben wir unsere Typhus-Impfung gemacht, denken wir beim Kaffee trinken, der bereits braun ist bevor wir den Nescafe darin aufloesen... Und schon laufen wir mit unseren Trekkingsandalen flussaufwaerts in Richtung Hmong-Dorf 1 und nach kurzem Irrlauf zum Hmong-Dorf 2, wo uns bereits das Mittagessen serviert wird.

Dabei raucht der Hmong-Haeuptling eine Pfeife, die den Durchmesser eines Alphorns hat. Faehrt sicher brutal ein, aber er kann trotzdem noch Koerbe flaechten. Oder vielleicht deswegen? Die kleinen Kinder freuen sich ueber unsere leeren Wasserflaschen und lassen sich an den Schwaenzen der Schweine durchs Dorf ziehen. Auf jeden Fall folgen Sie uns auf Schritt und Tritt, dabei wollten wir doch kurz austreten.

Wir folgen unserem Guide "Sy", der die 6-stuendige Trekking Tour mit Flip-Flops absolviert sowie seinem Helping Boy, dessen Stoffturnschuhe schon durchnaesst sind zu unserem naechsten Hmong-Uebernachtungsdorf. Unterwegs entfernt Markus die Blutegel von seinem Zeigefinger (no Problem, Sir!).
Wir kommen in unserem letzten Nachtlager an, das vergleichsweise viel luxurioeser ist. Bad im Fluss und Wettrennen mit den kleinen Kindern. Nach unserem offiziellen Nachtessen laedt uns der Herr des Hauses zum Fischessen in Scheindersitzposition ein. Bevor wir um 8 ins Bett geschickt werden (your beds are ready!), verschlingen wir noch ein paar Fische mit Kopf und Graeten, weil das hier so ueblich ist.
Gerade waren wir eingeschlafen als sich unser Bettnachbar, ein altes, rotzendes und furzendes Maennchen mit den eben beschriebenen Adjektiven zu Bett begibt.

Dann folgt dasselbe Szenario: Tagwach mit dem ganzen Zoo ab 04.00 mit zunehmender Lautstaerke. Heute 2 stuendiger Elefantenritt zu den Wasserfaellen.

Nach kurzem Bad steigen wir in unser Kajak und paddeln in Richtung Luang Prabang zurueck. Unser Guide faellt schon zu Beginn ins Wasser. Unser Boot kann gar nicht sinken, sagt Susanne noch, doch die groesste Stromschnelle bewaeltigen wir neben unserem Boot. Ein kleines, nasses Missverstaendnis zwischen Hintermann und Vorderfrau...

Triefend nass checken wir dann im Luxushotel ein und stuerzen den Welcome-Drink in Erwartung der Dusche und trockener Kleider nur so herunter.

2 Comments:

At 8. November 2004 um 09:05, Blogger Chris said...

Oha, das tönt aber abenteuerlich! Habt Ihr jetzt also auch den Führerschein für Elephanten gemacht?

 
At 9. November 2004 um 04:58, Blogger Joggingfreund said...

Nein, nein, kein Fahrausweis im Elephantdriving, wir haben den Blinker und den Rueckwaertsgang nicht gefunden... und Humphrey Bogart ist sowieso halb so attraktiv wie Markus, wie uebrigens auch Katherine Hepburn.

 

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